Irrationalität, Unlogik und – von einem menschengerechten Standpunkt aus – höchste Unvernunft attestiert Streifzüge-Redakteurin Maria Wölflingseder den gesellschaftlichen Verhältnissen auch jenseits von Glaube, Kirche und Esoterik. In ihrem Text »Credo und Credit« auf Seite 3 sieht sie das gesamte Leben dem Gott Markt unterworfenen. Die Unterworfenen werden für die Verhältnisse u. a. auch durch Psychotherapien zugerichtet, deren Siegeszug seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine einzigartige Erfolgsstory darstellt. Nachzulesen bei der israelischen Soziologin Eva Illouz in ihrem Buch »Die Errettung der modernen Seele«, das Tanja Brandmayr auf Seite 4 rezensiert.
Um den »kleinen Mann« und natürlich auch Frau »kümmert« sich hierzulande besonders die FPÖ, indem sie seine/ihre Ressentiments bedient. Franz Fend hat sich in die Tiefen lokaler Chargen dieser Partei versenkt und bringt auf Seite 5 erwartungsgemäß Schlimmes zutage. Emil Rabe beschreibt auf Seite 6 den »konformen Antikapitalismus« der FPÖ als mit autoritärer Aggression verbunden. Emil Rabe sprach auch mit einer Mitarbeiterin der Deserteurs- und Flüchtlingsberatung über die immer verschärfteren rechtlichen Bedingungen, denen jene Menschen unterworfen sind, welche das Klientel der FPÖ und nicht nur dieses am liebsten eingesperrt oder abgeschoben sehen würden (Seite 7).
In unserer Serie zur Medienkunst stellten sich diesmal auf den Seiten 8 + 9 Station Rose und Konrad Becker den Fragen von Franz Xaver. Stephan Grigat befasst sich auf Seite 10 mit Guy Debord und den Situationismus, über den er auch am 17. Mai, 19.00 Uhr, in der Stadtwerkstatt vortragen wird. Dortselbst liest Erwin Riess am 16. April, 20.00 Uhr aus seinem neuen Roman »Herr Groll und der rote Strom«, einen Auszug daraus bringen wir auf Seite 13.
Am 8. Jänner 2010 ist unsere Kollegin und Freundin, die Schriftstellerin Eugenie Kain verstorben. Einen Nachruf von Nora Gumpenberger finden Sie auf Seite 11.
Anna Maria Liebmann empfiehlt anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März Comics von Frauen für Alle. Quasi als Nachtrag zum Frauentag zeigen wir in der Reihe »antidot« am 10. März, 19.00 Uhr Lizzie Borden’s Film »Born in Flames« im STWST-Saal.
Die Story des Schiffsbauers Markus Luger, der an der Donau an einem Katamaran bastelt, um nach Südamerika zu segeln, erzählt Sabrina Kern. Weg von Linz. »Weg von Linz« heißt ein neues Buch zur »Populärkultur in der Stahlstadt«. Andreas Kump bespricht es auf Seite 12.
Das schöne Cover-Image »Strichcodeengel« stammt von Astrid Esslinger (http://esslinger.servus.at/).
20-Seiten stark ist diese Versorgerin, auch um mehr Platz für Verlautbarungen des Veranstaltungsdezernats der Stadtwerkstatt zu haben auf den Seiten 18, 19. Erhöht auf 7500 ist auch die Auflage dieser Zeitung, die wir Ihnen gerne gratis ins Haus liefern: mail to: versorgerin@servus.at
Enjoy the fresh meadow grass of spring!
k.