Das Willy*Fred ist ein Wohnhaus mitten in Linz, welches vor fast 10 Jahren von einer Gruppe von Menschen über das Habitat-Modell freigekauft wurde. Das Habitat-Modell, angelehnt an das deutsche Mietshaus-Syndikat-Modell, aber den österreichischen Gesetzen angepasst, stellt sicher, dass das Haus nicht wieder verkauft werden kann. Es wird somit der Spekulation entzogen. Das Habitat-Modell ermöglicht eine Finanzierung ohne Erfordernis von Eigenkapital, was eine große Hürde für die Menschen sein kann, die in Wohnprojekte einziehen möchten. Für die, die etwas Geld haben, das im Moment nicht verwendet wird, gibt es die Möglichkeit, es bei Willy*Fred als Direktkredit anzulegen. Wie bei allen Habitat-Projekten ermöglichen Direktkredite nämlich die solidarische Finanzierung. Es werden neue Direktkredite angelegt und gekündigte zurückgezahlt: Das ist das System der rotierenden Direktkredite.
Vierundzwanzig Menschen leben selbstorganisiert und selbstverwaltet in der Hausgemeinschaft. Das heißt zum Beispiel, dass die Mieten von den Mitbewohner*innen fair und vernünftig ausgerechnet werden, statt von den willkürlichen Entscheidungen einer/einem Vermieter*in abhängig zu sein. Alltägliche Reparaturen und Instandhaltungen werden gemeinschaftlich beschlossen und durchgeführt, was eine deutliche Entlastung im Vergleich mit Eigentum bedeutet. Da die Hausgemeinschaft basisdemokratisch organisiert ist und Entscheidungen nach dem Konsensprinzip trifft, dauern manche Prozesse zwar länger - doch das stellt sicher, dass die Ergebnisse von allen im Haus mitgetragen werden. Neben der Schaffung von Wohnraum will das Projekt auch das kulturelle und bildungspolitische Angebot der Stadt bereichern.
Bereits 2015 konnte das Haus dank einer ersten großen Direktkredit-Kampagne, die 1,2 Millionen Euro einbrachte, freigekauft und so das Willy*Fred ins Leben gerufen werden. Vier Jahre später halfen weitere Direktkredite dabei, wichtige Instandsetzungen vorzunehmen und weiteren Wohnraum zu erschließen. Nun braucht das Hausprojekt erneut Unterstützung! Es sollen bis 30. Mai 2025 weitere 500.000 Euro aufgebracht werden, um geplante Instandsetzungen und Umschuldungen vorzunehmen:
Das erste Ziel sind 300.000 Euro, um mehr Unabhängigkeit von der Bank zu erlangen. Nach zehn Jahren wird Ende dieses Jahres der Zinssatz des Bankkredits neu verhandelt und deutlich ansteigen. Mit einer Tilgung des Bankkredits und der Umschuldung auf Direktkredite soll der Finanzplan auf Kurs gehalten und ein Rückzahlungspuffer für mehr Spielraum bei Rückzahlungen größerer Direktkredite geschaffen werden - getreu dem Motto: Lieber 1.000 Freund*innen im Rücken, als eine Bank im Nacken!
Das zweite Ziel sind weitere 200.000 Euro, um die Heizung, derzeit eine mit Gas betriebene Zentralheizung, an die Fernwärme anzuschließen.
Das Willy*Fred bietet Menschen die Möglichkeit, ihr Geld in einem sinnvollen Projekt anzulegen und bis zu 1,5% Zinsen zu bekommen. Bei Interesse kann an kontakt@willy-fred.org geschrieben oder die Homepage besucht werden:
https://www.willy-fred.org/mitmachen/direktkredite/. Das Hausprojekt freut sich über Beträge zwischen 500 Euro und 50.000 Euro.
Es wird zudem einen Live-Ticker auf willy-fred.org geben, wo man mitverfolgen kann, wie die Direktkredite im Projekt ankommen. Und für alle, die gerne persönlich vorbeikommen möchten:
Am 15. März 2025 ab 14 Uhr lädt das Willy*Fred zum Housing Day ein, wo Besucher*innen ein abwechslungsreiches Programm erwartet – inkl. Projektvorstellung, Hausführungen, Kurzvorträgen lokaler Initiativen, kreativen Aktionen wie
Siebdruck und gemütlichem Beisammensein bei Musik und Feuertonne. Am 7. Juni 2025 feiert das Haus zusätzlich ein entspanntes Sommerfest.
Willy*Fred forever!
Im Jahr 2015 hat eine Gruppe junger Linzer*innen den Kampf gegen Immobilienspekulation und steigende Wohnkosten mit kreativen Mitteln selbst in die Hand genommen – mit Erfolg! Entstanden ist ein selbstverwaltetes Hausprojekt im Herzen von Linz.
Adresse & Kontakt: Willy*Fred Hausprojekt, Graben 3, 4020 Linz, kontakt@willy-fred.at
